Interkultureller Dialog

Die Primarschule Amel nahm in diesem Jahr an dem Wettbewerb „Interkultureller Dialog“ des Ministeriums der DG teil und konnten diesen gewinnen. Die Ergebnisse stellten sie vor einigen Tagen im Rahmen einer Lernfeier vor.

27 Kinder des 3. und 4. Schuljahrs, Lehrer Jochen öfgen, Lehrerin Claudia Zanzen und Praktikantin Elisabeth Stoffels führten während vier Wochen das Projekt „Haiti“ mit den Kindern durch. Jedes Jahr nutzt die Klasse des 3. und 4. Schuljahres die Fastenzeit, um die Kinder für ein fremdes Land zu sensibilisieren. Dass dieses Jahr das Land Haiti ausgesucht wurde, fiel dem Lehrpersonal nicht schwer, hatte Lehrer Jochen Löfgen, voriges Jahr doch mehrere Wochen bei Angelika Hoffmann in Haiti verbracht. Die Kinder sollten von den Erfahrungen des Lehrers profitieren. Ziel dieses Projektes war eine Lernfeier, wo die Schüler/innen ihr erworbenes Wissen dem Publikum präsentieren durften. So wurden fleißig Einladungen verfasst und verteilt, niemand hatte jedoch damit gerechnet, dass so viele Menschen kommen würden. Lieder und Gedichte wurden gemeinsam vorgetragen, wobei diese Vorträge den Zuschauern ans Herz gingen. Es beeindruckte die Zuschauer sehr, mit welcher Freude und mit welchem Mitgefühl die Kinder ihr Wissen vortrugen. Einige Beiträge verfassten die Kinder sogar ganz alleine während der freien Arbeit. Die Kinder bastelten während des Unterrichtes eine kleine Spendendose. Nun wurde fleißig für das Projekt “Gib einem Kind deine Hand“ gearbeitet und Geld gesammelt. Der Reinerlös für das Projekt von Angelika Hoffmann betrug stolze 1.025 Euro. Ein ganz ähnliches Ziel wurde in der 5. und 6. Klasse verfolgt. Gemeinsam mit den Lehrerinnen Nadja Born und Louisa Michels wurde die Durchführung eines sozialen Projektes mit einer finanziellen Unterstützung geplant und durchgeführt. Alle 19 Kinder des 5. und 6. Schuljahres waren während mehrerer Wochen damit beschäftigt, sich in der Lernwerkstatt „Afrikanissimo“ über viele Themenfelder Afrikas zu informieren. Viele Bereiche, wie geografische Informationen, Leben in Afrika, Probleme und Nöte, Essen in Afrika usw. wurden hier bearbeitet. Über Eigenrecherche haben die Kinder viele interessante und schöne, aber auch ergreifende Erfahrungen sammeln können. Lehrerin Louisa Michels, die vergangenes Jahr einige Monate in einem Waisenhaus in Togo verbracht hat, berichtete den Kindern von ihren Erfahrungen, die sie dort gesammelt hat. Anhand von Fotos ließ sie die Kinder erfahren, wie die Situation der Waisenkinder in Togo ist. Während der Projektzeit wurde fleißig gebastelt. Es gab eine große Auswahl an Bastelaktivitäten. Die Kinder waren sehr kreativ bei der Umsetzung ihrer Ideen. Musik spielte während dieser Zeit auch immer wieder eine große Rolle. An mehreren Tagen haben (afrikanische) Musiker die Ameler Schule besucht und gemeinsam mit den Kindern musiziert, aber auch getanzt. Drei Djembéspieler aus Tournai begeisterten die Kinder mehrere Stunden lang mit ihrem mitreißenden Trommeln. Zum Abschluss fand nun die Vorstellung des Afrika-Projektes in der Turnhalle der Ameler Schule statt. Eltern, Geschwistern, Familienangehörigen und Freunden sowie weiteren geladenen Gästen wurde ein abwechslungsreiches Programm vorgestellt. Schwerpunkt war ein Mini-Musical, das die Geschichte des Afrika- Forschers David Livingstone erzählte. Dabei ging es auch um Respekt und Gerechtigkeit. Insgesamt fanden diese Projekte und der Abend bei den Zuschauern großen Zuspruch und Anerkennung. Die erstellten Kunstobjekte der Kinder wurden an diesem Abend verkauft. Viele Besucher spendeten außerdem für das Waisenhaus und die Schule in Togo. Die Apotheke Hardy aus Amel hat sich dazu bereit erklärt, ein „Care-Paket“ zusammenzustellen, das zu eben diesem Waisenhaus geschickt wird. An diesem Afrika-Abend wurden 800 Euro erwirtschaftet, die beiden Einrichtungen zugutekommen werden. Zusätzlich reichten die Lehrer dieses Projekt beim Preisausschreiben „interkultureller Dialog in der DG“ ein. Das 3. bis 6. Schuljahr gewann einen Geldpreis und konnte Mithilfe dieses Preises verschiedene zusätzliche Aktivitäten durchführen.

Quelle: GrenzEcho