Geschichte
Seit mehreren Jahren setze ich mich mit der VoG „Farnières-Haïti, pou ti moun yo“ für die Kinder und Jugendliche in Haiti ein. Haiti das Armenhaus der Karibik. Armut, Aids, Analphabetismus, Kindersterblichkeit, Drogen, Armenviertel, Gewalt, Naturkatastrophen und politische Instabilität haben aus Haiti, das am wenigsten entwickelte Land auf dem amerikanischen Kontinent gemacht.
1997
... besuchte ich zum ersten Mal dieses Land und wusste schon damals dass mein Leben sich verändern würde. Der Gedanke an Haiti ließ mich nicht mehr los und zog sich wie ein roter Faden durch mein Leben.
1998
... verweilte ich während 2 Wochen auf Haïti. Im Süden des Landes “les Cayes”, arbeitete ich bei den kleinen Schwestern von Mutter Theresa. Dort kümmerte ich mich vor allem um die Waisenkinder.
2002, 2003, 2004 und 2006
... begleitete ich Jugendliche während 3 bis 4 Wochen nach Haïti. Diese Reisen wurden organisiert von der VoG “Farnières-Haïti”. Die Hauptbeschäftigung bestand aus Kinderanimation.
Während meines Aufenthaltes 2006 in “Carrefour Thorland”, fragte mich Pastor Ducange ob ich nicht für längere Zeit in Haïti bleiben möchte. Und so fing alles an. Ich liess mich für ein Jahr beurlauben und verweilte 2007 auf Haïti, in Petionville.
In den ersten Monaten unterrichtete ich die Schüler der Mittelschule in Sexualkunde und die Schüler der Abendschule in Rechnen, Schreiben und Lesen. In der Abendschule arbeitete ich vor allem mit Analphabeten und Sklavenkinder “Restavek”.
2007
... realisierte ich dann auf Wunsch von Pastor Ducange mein erstes Projekt.
Ich eröffnete eine Pflegestation in der rund 2000 Schüler umfassenden salesianischen Schule von Petionville, um den Kindern eine medizinische Erstversorgung zu ermöglichen.
Eine haitianische Krankenschwester wurde eingestellt. Neben der täglichen Behandlung von Wunden, Verbrennungen, Bauchschmerzen, Fieber,... gibt sie zudem Unterricht in Hygiene.
2008
... begann das Projekt „Reis für alle“.
Jedes Jahr organisieren die Salesianer von Petionville und Carrefour Thorland in den Sommerferien ein Ferienlager für die Kinder aus den Elendsvierteln. Es sind über 1000 Kinder, die während 5 Wochen, an einem gesicherten Ort, basteln, spielen, turnen und sich austoben können.
Jeden Tag, wird diesen Kindern ein warmes Essen zur Verfügung gestellt. Bis 2007 stellte eine internationale Organisation den Reis zur Verfügung, 2008 wurde diese Hilfe eingestellt. Für die Kinder brach eine Welt zusammen und seitdem unterstütze ich mit Hilfe von Spendengeldern dieses Ferienlager und ermögliche es, dass diese Kinder täglich während 5 Wochen ein warmes Essen zu sich nehmen können.
2010
... bebte es in Haiti und 10 Tage später war ich vor Ort um zu helfen. Meine Hauptaufgabe bestand darin die Erdbebenopfer zu pflegen, jedoch auch psychologisch zu unterstützen. Die Salesianer und ich besorgten Lebensmittel, die dann regelmäßig verteilt wurden.
Seit dem Erdbeben unterstütze ich mit der Vog „Farnières-Haiti“ Familien in Carrefour Thorland, die keine Arbeit und keinen Platz zum schlafen haben, die vor dem „Nichts“ stehen. Mikrokredite werden angeboten.
Die Haitianer sind stark, auch wenn sie am Boden liegen, stehen sie immer wieder auf und kämpfen weiter.
2011
Gründung des Projektes „Schulpatenschaften“.
In Haiti gibt es keine Schulpflicht, wer zur Schule möchte muss bezahlen. Viele Kinder können nur von Schule träumen. Eltern würden gerne ihre Sprösslinge zur Schule schicken, haben jedoch nicht die finanzielle Möglichkeit dazu.
In Zusammenarbeit mit der Vog „Farnières-Haïti“ möchte ich, dank Patenschaften, jährlich 100 Jugendlichen und Kindern die Chance geben die Schule zu besuchen.
Jedes Kind hat Recht auf Bildung.
Seit 2008 fahre ich regelmäßig (3 bis 4mal pro Jahr) nach Haiti um in den verschiedenen Projekten zu arbeiten.
Zudem helfen ich das Biologie-, Chemie- und Physiklabor in der Mittelschule (CODOSA) von Petionville einzurichten.
2011 war ich auch in Fort Liberté tätig, wo ich an der Krankenpflegeschule unterrichtete.
Zuerst wollte ich ein Kinderheim gründen, jedoch ist dies keine Priorität. Viel wichtiger ist es das Gesundheitswesen, das im Norden des Landes sehr prekär ist, zu unterstützen. Deshalb, nach langen Überlegungen mit den Salesianer und der VoG „Farnières-Haiti“ werden wir uns zuerst auf das Gesundheitswesen konzentrieren. Vor allem die Kinder sollen davon profitieren.
Mackenbach hilft Haiti
Fast 35 000 Euro aus Dîner-Spectacle für Haiti-Projekt
Ein Brunnen und eine Zisterne für Fort Liberté in Haiti
In der Pfarre Mackenbach will man die Not der Haitianer nicht vergessen und hat ein Versprechen eingelöst. Im Oktober vergangenen Jahres organisierten die Ourgrunder ein »Dîner Spectacle« zu Gunsten ihres Haiti-Projektes.
Vergangene Woche waren nunmehr die Helfer des Haiti-Pfarrprojektes zu einem Nachtreffen in die Ourgrundia eingeladen. Anlässlich dieser Begegnung wurde bekannt, dass die Aktion die beeindruckende Summe von inzwischen fast 35 000 Euro erbrachte. Wir erinnern uns: In Mackenbach fand im vergangenen Jahr in der ausverkauften Ourgrundia Halle ein Dîner Spectacle unter dem Motto »Ostbelgische Köche und Künstler helfen Haiti« statt. Dort bot die Pfarre Mackenbach lokalen Tanz-, Musik-, Comedy- und Kochkünstlern eine Bühne, um ihre Kunst einem interessierten Publikum vorzuführen und den Erlös einem guten Zweck, nämlich einem Hilfsprojekt in Haiti zukommen zu lassen.
So war es der Projektgruppe denn auch eine Ehre, die sehr zahlreichen Helfer, wozu natürlich auch die Künstler und Köche zählten, noch einmal zusammen zu bringen, um zum einen das Dîner Spectacle noch einmal Revue passieren zu lassen und zum anderen über die weitere Entwicklung des Hilfsprojektes zu berichten. Nach einer kurzen Begrüßung der Anwesenden erinnerte Erwin Schröder noch einmal an die Beweggründe, welche die Pfarre veranlassten, ein solches Hilfsprojekt anzugehen. Der Hirtenbrief von Bischof Aloys Jousten »Evangelium leben und verkünden« wollte das kirchliche Leben aus den engen Kirchenmauern herausbringen, so dass Glauben auch außerhalb, also in den Familien und in der Gesellschaft gelebt wird. In diesem Sinne wollte man die Gemeinde dazu bewegen, gemeinsam ein nachhaltiges Projekt der Solidarität mit der Dritten Welt auszuarbeiten und durchzuführen. Wenn man sich in der eigentlichen Projektgruppe auch mehr Pfarrbeteiligung gewünscht hätte, so war die Unterstützung in der Pfarre doch sehr groß, als es darum ging, konkret Hand an zu legen. Sei es bei der Herrichtung der Halle, in der Bedienung am Abend selbst, oder auch beim Aufräumen: stets waren zahlreiche motivierte Helfer zur Stelle, um die vielfältigen Aufgaben zu übernehmen. Dafür wurde allen gedankt, die in irgendeiner Weise zum Gelingen des Dîner Spectacle beigetragen haben. Als im Anschluss an die Einführung Pastor Claude Theiss, nicht ganz ohne Stolz, die beeindruckende Spendensumme bekanntgab, welche mit dem Dîner Spectacle (am Abend selbst und über vorherige und spätere Spenden und Aktionen) eingenommen wurde, war die Freude bei den Anwesenden spürbar. Claude Theiss erläuterte denn auch, dass sich die Projektgruppe, in Abstimmung mit den Ansprechpartnern in Haiti, entschieden habe, mit dem Erlös einen Brunnen sowie eine 40 000 Kubikmeter fassende Zisterne zu bauen. Dieses Projekt soll in Fort Liberté, im Norden Haitis realisiert werden, wo der Salesianer- Orden eine große Schule mit einer recht aktiven landwirtschaftlichen Abteilung betreibt.
Durch die Brunnenanlage erhält die Schule die Möglichkeit, ihre Gemüsefelder zu bewässern und so langfristig weitaus bessere Ernten zu erzielen. Das angebaute Gemüse kann die verarmte Bevölkerung zu einem vergünstigten Preis kaufen. Damit entspricht die Bestimmung der Spende voll dem gesteckten Ziel einer nachhaltigen Unterstützung. Wie Claude Theiss weiter erörterte, beläuft sich die Gesamtinvestition mit Brunnen (8000 €), Zisterne (14 000 €) und Umzäunung der gesamten Anbaufläche (10 000 €) auf rund 32 000 €.
Die fehlende Summe hoffen die Mackenbacher mit einem Benefizkonzert einzunehmen, welches am Sonntag, 30. Oktober, um 18 Uhr in der Pfarrkirche Mackenbach organisiert wird. Das Männerquartett Eupen präsentiert an diesem Abend unter der Leitung von Ludo Claesen drei jahreszeitliche Themen mit »Ave maris stella«, »Pater Noster« und »Pilger sind wir nur auf Erden «. Der Konzerterlös fließt in vollem Umfang dem Haiti-Projekt zu. Besonders gefreut hat man sich in Mackenbach, dass Angelika Hoffmann am Dienstagabend ebenfalls anwesend war. Sie hatte den Kontakt der Mackenbacher zu den Salesianern vor Ort geknüpft. Angelika Hoffmann ließ es sich denn auch nicht nehmen, von ihrem letzten Aufenthalt in Fort Liberté, den dortigen Lebensumständen und ihren eigenen Projekten zu berichten. Bekanntlich möchte Angelika Hoffmann in Fort Liberté eine eigene Krankenpflegeschule aufbauen. Nach diesen Ausführungen wurden noch ein Video und Fotos von dem Dîner Spectacle gezeigt, während die Anwesenden bei einer leckeren Gulaschsuppe noch einmal die eine oder andere Anekdote austauschten.
2012
... ist es endlich soweit. Ich werde für mehrere Jahre nach Haiti, in (m)eine andere Welt, ziehen. Mit der VoG „Farnières-Haïti“ und den Salesianer von Don Bosco in Haiti werde ich ein Pflegezentrum mit einer mobilen Klinik in Fort Liberté gründen.