Einiges hat sich geändert: Ein wenig mehr Ordnung und Disziplin haben sich entwickelt. Im Moment finden Prüfungen statt. Nur Studenten, die ihr Studienjahr komplett finanziert haben, dürfen an den Prüfungen teilnehmen. Für viele ist es schwierig die letzten 6000 Gourdes (120€) aufzubringen.
Man hat mir die schwierige Aufgabe überlassen dieses zu kontrollieren. Auch nach mehreren Diskussionen mit einigen Studenten bleibe ich streng und schlussendlich bringen 180 Studenten von 185 die Summe zusammen.
Jedoch weiss ich auch, dass viele Eltern Opfer gemacht haben. Manche Studenten verzichten auf Mahlzeiten oder verkaufen ihr Handy, um die Summe zusammenzubringen.
Manchmal fehlen nur 500 Gourdes (12€50) und dann strecke ich ihnen das Geld vor oder greife ihnen unter die Arme.
Ich versuche den Schülern eine gewisse Verantwortung beizubringen, sie sollen ihr Leben in die Hand nehmen.
In der Krankenpflegeschule mangelt es an Material : Tische, Stühle, Schränke usw.
Um den Studenten eine bessere Praktikumsstelle zu ermöglichen, müssten sie zum Krankenhaus nach Ouanaminthe. Ein Kleinbus wäre dringend nötig, um den Transport zu ermöglichen.
Meinen Urlaub in Ostbelgien habe ich vorverlegt, da ich am ersten Oktober wieder in Fort Liberté sein muss, weil dann das neue Schuljahr beginnt. Somit werde ich am 19ten August für 6 Wochen nach Hause kommen.
Ab dem ersten Oktober, sofort nach meiner Rückkehr nach Haiti, werde ich dann auch offiziell mit dem Aufbau des Pflegezentrums beginnen.
Seit dem 9 Juli verbringen 5 Erwachsene und 7 Jugendliche aus Belgien 3 Wochen in Fort Liberté. Wie jedes Jahr ist Kinderanimation angesagt.
Sandra hat sich der Gruppe angeschlossen und wird die Sommerferien in Fort Liberté bei mir verbringen.
Das Leben ist nicht leicht hier, vieles muss man selbst erleben um es nachempfinden und verstehen zu können.