Zu Beginn des Monats fand der Schulbeginn statt, ursprünglich für den 1. Oktober vorgesehen. Allerdings fühlten sich viele Schüler und Eltern noch nicht bereit, und das Schuljahr begann daher eher zurückhaltend. Am Ende des Monats wurde das Land vom Durchzug des Wirbelsturms Melissa getroffen, der den Beginn der Zyklonsaison markierte. Während der Süden des Landes und das zentrale Hochplateau am stärksten betroffen waren und erhebliche Schäden erlitten, blieb die Situation im Norden und Nordosten deutlich ruhiger. Hier regnete es regelmäßig, manchmal sogar sehr stark, jedoch ohne größere Auswirkungen. Insgesamt blieb alles unter Kontrolle, und das Leben nahm seinen normalen Lauf.
In der Betriebsgärtnerei in Mamoulé läuft alles nach Plan. Man stellt fest, das die syntropische Landwirtschaft sich sehr gut entwickelt.: innerhalb kurzer Zeit sind Pflanzen gewachsen, alles ist grün und üppig, mit einer schönen Vitalität und vielversprechendem Wachstum. Im Gegensatz dazu leiden in den Parzellen der traditionellen Landwirtschaft, in denen Auberginen und Kohl gepflanzt wurden, die Pflanzen unter der Hitze. Sie stehen auf einem freien Stück Land, ohne Schutz vor der Sonne, was ihr Wachstum einschränkt.
Harvey befand sich für eine Woche mit seinen Kollegen Roger und Mauro in Haiti, um die syntropische Landwirtschaft zu fördern. Während ihres Aufenthalts boten sie dem Team der Farm von Mamoulé am 20. Oktober einen Ausbildungstag an, um uns zu zeigen, wie man syntropische Linien richtig pflegt. Dieser Tag der gemeinsamen Arbeit und des Austauschs war sehr bereichernd, da wir unsere Kenntnisse vertiefen und unsere Techniken direkt vor ort verbessern konnten.
Trotz der Unwetter durch den Wirbelsturm Melissa schreiten die Baustellen voran. Bei der Mauer aus Betonblöcken wird gerade die Basis aus Steinen installiert. Die Arbeiten haben sich wegen des Regens etwas verzögert, da die LKWs die Steinbruchstelle nicht erreichen konnten, um Material zu liefern. Bei der Drahtzaun-Mauer wurden bereits die ersten Gitter montiert. Hier hatten die Unwetter keinen wesentlichen Einfluss, aber die Arbeit wurde durch Lieferverzögerungen bei den Materialien etwas eingebremst.
An der Schule „Le Bon Berger de Saillant“ begann der Unterricht am 6. Oktober wirklich. Am 1. Oktober waren nur die Lehrkräfte anwesend, aber noch keine Schüler erschienen.
Zum Glück konnten wir inzwischen einen Lehrer für die erste Grundschulklasse finden, was einen guten Start ins neue Schuljahr ermöglichte. Seit dem Schulbeginn verlaufen die Aktivitäten harmonisch, und das Schuljahr hat gut angefangen. Man bemerkt auch einige positive Entwicklungen : Die Zahl der Schüler ist um dreißig gestiegen, von 41 auf 71 Kinder. Einige neue Eltern haben ihre Kinder in der Schule eingeschrieben und begonnen, das Schulgeld zu bezahlen – zögerlich zwar, aber es ist bereits ein ermutigender Schritt.
Das Welternährungsprogramm (WFP) unterstützt die Schule weiterhin. Neben Reis und Mais wird den Kindern jetzt auch Gemüse verteilt. Das Wasserproblem ist noch nicht gelöst, bleibt aber auf der Liste der nächsten Verbesserungen. Insgesamt markiert der Monat Oktober einen guten Beginn des Schuljahres, voller Hoffnung und kleiner Fortschritte für die Schule „Le Bon Berger de Saillant“.
Auch das Patenschaftsprogramm wurde in diesem Zeitraum weitergeführt. Alle Unterlagen wurden gesammelt, und die Schulgebühren der Kinder sind nun bezahlt. Von insgesamt 251 Kindern und Jugendlichen werden etwa 40 das Programm verlassen, aus unterschiedlichen Gründen : Einige haben ihre Schulausbildung abgeschlossen, andere haben die Schule abgebrochen, sind in eine andere Region umgezogen oder haben das Schuljahr nicht bestanden. In den kommenden Tagen werden die Paten und Patinnen die aktualisierten Informationen zu ihren Patenkindern erhalten. Diese regelmäßige Aktualisierung hilft, die Verbindung zwischen den Kindern, ihren Familien und den Unterstützern lebendig zu halten und gemeinsam die Bildung und Zukunft der Kinder zu fördern.
Der Monat Oktober war alles andere als einfach.
Verschiedene Ereignisse haben die Arbeit auf dem Gelände erschwert, insbesondere die Transportprobleme. Das Auto, das seit neun Jahren im Einsatz ist, leidet unter starker Absetzung aufgrund der schlechten Straßen, der Hitze und der lokalen Bedingungen und fiel mehrfach aus. Es befindet sich derzeit noch in der Werkstatt zur Reparatur. Die benötigten Ersatzteile sind schwer zu beschaffen und müssen in Port-au-Price bestellt werden, was die Arbeiten verzögert. Dazu kommen zwei Unfälle mit dem Motorrad der Farm. Glücklicherweise wurde niemand schwer verletzt, aber das Motorrad wurde beschädigt, was die Fahrten zusätzlich erschwert. Diese Ereignisse zeigen, wie wichtig eigene Transportmittel sind. Ohne Auto oder Motorrad wird es äußerst schwierig, auf das Gelände zu gelangen, und es erfordert viel Energie und Organisation. Eigene Transportmittel erleichtern die Arbeit erheblich und ermöglichen eine effizientere Betreuung der Aktivitäten vor Ort.






















