Mit Jenkins „Requiem“   junge Menschen unterstützt  

Benefizkonzerte: 850 begeisterte Zuschauer bei zwei Aufführungen – Geld fließt nach Haiti  

Zwei außergewöhnliche klassische Benefizkonzerte wurden mehr als 850 begeisterten Zuschauern am Wochenende in der Kathedrale von Malmedy in der Kirche in Born geboten: das ergreifende Requiem von Karl Jenkins. Der Erlös ist für zwei Vereinigungen aus der Region bestimmt.

Am Samstagabend war die Kathedrale in Malmedy bis auf dem letzten Platz gefüllt, als der Chor „Les Baladins“ aus Stavelot und das Ensemble „Ellipse“ das Requiem von Karl Jenkins aufführten. Rund 50 Sängerinnen und Sänger wurden von einem mehr als 20 Musiker zählenden Orchester unter der Leitung von Denis Gabriel begleitet. Zahlreiche Streichinstrumente, Percussion, sanft klingende Hörner, eine betörende Flöte, eine zauberhafte Harfe und die wunderbar harmonierenden Stimmen erfüllten das Malmedyer Gotteshaus.


ERLÖS GEHT NACH HAITI UND AN JUNGE MUSIKER IN DER REGION.
Am Sonntag wurde das gleiche Konzert ein weiteres Mal in der Kirche in Born präsentiert. Auch hier war das Haus brechend voll. Die großartige Akustik trug dazu bei, dass diese Aufführung zu einem Ohrenschmaus wurde.
Gleich zwei verschiedene Vereinigungen sollten von diesen Benefizveranstaltungen profitieren: „Les Chemins d’Elise“ und „Haiti-Farnières“.
„Les Chemins d’Elise“ versucht, Arbeit und Talent junger Musiker hervorzuheben und zu fördern, insbesondere während des Festivals „Il pleut des cordes", das Ende August in Malmedy stattfindet. Mehrere Musiker des anwesenden Orchesters wurden von dieser Stiftung bei ihrer Ausbildung unterstützt.


Die zweite Nutznießerin ist die Organisation „Haiti-Farnières“. Diese Vereinigung wurde 2001 in Farnières mit dem Ziel gegründet, haitianische Jugendliche und Kinder zu unterstützen. Die meisten aktiven Mitglieder kommen aus der französischsprachigen Gemeinschaft, nur einige sind deutschsprachig, darunter Angelika Hoffmann, Karl-Heinz Bodarwé und Albert Desenfants. Die aus Born stammende Angelika Hoffmann, die seit 2012 in Haiti lebt und im Moment in Belgien bei ihrer Familie weilt, war es auch, die sowohl das Publikum als auch die Musiker herzlich begrüßte. Auch nach dem Konzert ergriffen sie und der Präsident von Haiti-Farnières Pierre-Dominique Ruyssen das Mikrofon, um sich zu bedanken. Außerdem luden sie alle Anwesenden in den Saal Hoffmann ein, wo eine Präsentation ihrer Arbeit folgen sollte. Dieser Einladung folgten mehr als 250 interessierte Gäste.


Angelika Hoffmann erklärte ihre Arbeit in französischer Sprache. Albert Desenfants übersetzte alles für das deutschsprachige Publikum. Zuerst gingen die beiden auf die instabile politische Lage in Haiti ein: „Es gibt keinen funktionierenden Regierungsapparat. Die Hauptstadt Port-au-Prince und ihre Umgebung wird von marodierenden Banden kontrolliert.“ Die galoppierende Inflation, die eine Vervielfachung der Preise für Nahrung und Benzin mit sich zieht, führt dazu, dass viele Menschen das Land verlassen oder innerhalb Haitis auf der Flucht sind. Im Norden, wo Angelika Hoffmann lebt und arbeitet, ist es aber weitaus ruhiger. Bis zum Jahr 2018 wurden zahlreiche Reisen belgischer Jugendlicher nach Haiti organisiert. Die jungen Menschen arbeiteten dort mehrere Wochen lang mit Haitianern zusammen in einer Art Ferienlager, wo Kinder betreut und mit einer warmen Mahlzeit versorgt wurden. Da die Lage im Karibikstaat zurzeit sehr gefährlich ist, haben seit einigen Jahren keine Reisen mehr stattgefunden.


250 KINDERN WIRD DURCH PATEN EIN SCHULBESUCH ERMÖGLICHT.
Ein weiteres überaus wichtiges Projekt ist das Programm der Schulpatenschaften. Hiesige Paten ermöglichen rund 250 Kindern mit einem Beitrag von 200€ pro Kind den Schulbesuch. Die meisten Schulen werden nicht staatlich unterstützt und decken mit diesem Geld sämtliche Kosten: Lehrergehälter, Mobiliar, Lehrmaterial, usw.
Den Erfolg dieses Projektes sieht man daran, dass ein junger Mann namens Diomette, der durch die Unterstützung einer hiesigen Patin lesen und schreiben gelernt hat, mittlerweile selbst eine Schule gegründet hat. Diese aus Planen und Wellblech bestehende Einrichtung besuchen rund 100 Kinder. Und auch hier wird mit Spendengeldern von Haiti-Farnières geholfen. Ein weiteres Projekt ist die Errichtung eines landwirtschaftlichen Ausbildungszentrums. Nachdem ein Grundstück erworben wurde, wird dieses Zentrum in Mamoulé, im Nordosten des Landes verwirklicht. Mehr als 1.000 Obstbäume wie Bananen und Zitronen wurden gepflanzt, verschiedene Gemüsesorten wie Möhren, Zwiebeln und Porree angebaut. Die Ernte wird auf dem Markt verkauft. Mehrere Haitianer sind dort in Lohn und Brot und werden somit von Haiti-Farnières bezahlt.


Außerdem sollen möglichst bald die ersten Jugendlichen als Praktikanten auf dem Gelände eine Parzelle erhalten, wo sie ihr eigenes Gemüse anbauen können und lernen, einen eigenen Betrieb zu leiten. Das Zentrum soll in naher Zukunft um die Aufzucht von Legehennen und Hähnchen erweitert werden. Schon 26 Ziegen sorgen in einer eingezäunten Parzelle dafür, dass bereits entfernte Sträucher und Bäume nicht wieder nachwachsen. Das Grundstück in Mamoulé ist indessen zu einem wichtigen sozialen Ort im Norden Haitis geworden. Viele Menschen der Umgebung kommen vorbei, um sich nach Arbeit zu erkunden. Zahlreiche Kinder tummeln sich hier und mit allen wird die tägliche warme Mahlzeit geteilt. Der Erfolg von Haiti-Farnières ist in erster Linie der Tatsache geschuldet, dass mit Angelika Hoffmann eine Person vor Ort ist, die alle Projekte streng überwacht. Nur sie hat Zugang zum Spendenkonto. Albert Desenfants erklärte, dass alle Mitglieder hier in Belgien ehrenamtlich und ohne Vergütung für Haiti-Farnières arbeiten. „Selbst die Reisen, die wir nach Haiti unternommen haben, wurden immer aus eigener Tasche und nicht mit Spendengeld finanziert.“

Quelle: GrenzEcho

 


 

Concerts-bienfaissances : 850 spectateurs enthousiastes à deux représentations – l'argent au profit de Haïti


Soutenir les jeunes avec le « Requiem » de Jenkins

 

Deux concerts de bienfaisance classiques exceptionnels ont été offerts à plus de 850 spectateurs enthousiastes ce week-end dans la cathédrale de Malmedy dans l'église du Born : le poignant Requiem de Karl Jenkins. Les bénéfices sont destinés à deux associations de la région.

Samedi soir, la cathédrale de Malmedy était pleine à craquer lorsque la chorale « Les Baladins » de Stavelot et l'ensemble « Ellipse » ont interprété le Requiem de Karl Jenkins. Une cinquantaine de chanteurs étaient accompagnés d'un orchestre de plus de 20 musiciens sous la direction de Denis Gabriel. De nombreux instruments à cordes, des percussions, des cors aux sonorités douces, une flûte envoûtante, une harpe enchanteresse et des voix merveilleusement harmonieuses remplissaient l'église de Malmedy.


LES BÉNÉFICES VONT À HAÏTI ET AUX JEUNES MUSICIENS DANS LA RÉGION.
Le dimanche, le même concert a été présenté à nouveau dans l'église du Born. Là aussi, la maison était pleine à craquer. L'excellente acoustique a contribué à faire de cette performance un régal pour les oreilles. Deux associations différentes devaient bénéficier de ces événements caritatifs : « Les Chemins d'Elise » et « Haïti-Farnières ».
« Les Chemins d'Elise » cherche à mettre en lumière et à promouvoir le travail et le talent des jeunes musiciens, notamment lors du festival « Il pleut des cordes » qui se déroule à Malmedy à la fin du mois d'août. Plusieurs musiciens de l'orchestre présents ont été soutenus par cette fondation dans leur formation. Le deuxième bénéficiaire est l'organisation Haïti-Farnières. Cette association a été fondée à Farnières en 2001 dans le but de soutenir la jeunesse et les enfants haïtiens. La plupart des membres actifs sont issus de la communauté francophone, seuls quelques-uns sont germanophones, dont Angelika Hoffmann, Karl-Heinz Bodarwé et Albert Desenfants. Angelika Hoffmann, originaire de Born et vivant en Haïti depuis 2012 et actuellement en Belgique prés de  sa famille, a également été celle qui a chaleureusement accueilli le public et les musiciens. Même après le concert, elle et le président d'Haïti-Farnières, Pierre-Dominique Ruyssen, ont pris le micro pour dire merci. De plus, ils ont convié toutes les personnes présentes à la salle Hoffmann, où une présentation de leur travail devait suivre. Plus de 250 invités intéressés ont accepté cette invitation.


Angelika Hoffmann a expliqué son travail en français. Albert Desenfants a tout traduit pour le public germanophone. Tout d'abord, les deux ont abordé la situation politique instable en Haïti : « Il n'y a pas d'appareil gouvernemental qui fonctionne. La capitale, Port-au-Prince, et ses environs sont contrôlés par des gangs de maraudeurs.
L'inflation galopante, qui entraîne une multiplication des prix de l'alimentation et de l'essence, pousse de nombreuses personnes à quitter le pays ou à fuir à l'intérieur d'Haïti. Dans le nord, où Angelika Hoffmann vit et travaille, c'est beaucoup plus calme.
Jusqu'en 2018, de nombreux voyages de jeunes belges en Haïti ont été organisés. Les jeunes y ont travaillé pendant plusieurs semaines avec des Haïtiens dans une sorte de camp de vacances, où les enfants étaient pris en charge et recevaient un repas chaud. La situation dans l'État des Caraïbes étant actuellement très dangereuse, aucun voyage n'a eu lieu depuis plusieurs années.


250 ENFANTS SONT SCOLARISÉS GRÂCE À DES PARRAINAGES.
Un autre projet très important est le programme de parrainage scolaire. Des parrainages locaux permettent à environ 250 enfants d'aller à l'école avec une contribution de 200 € par enfant. La plupart des écoles ne sont pas soutenues par l'État et utilisent cet argent pour couvrir tous les frais : salaires des enseignants, mobilier, matériel pédagogique, etc. Le succès de ce projet se voit dans le fait qu'un jeune homme nommé Diomette, qui a appris à lire et à écrire avec le soutien d'une marraine locale, a maintenant fondé lui-même une école. Cette installation, composée de bâches et de tôle ondulée, est fréquentée par environ 100 enfants. Et là aussi, l'aide est apportée par des dons d'Haïti-Farnières. Un autre projet est la construction d'un centre de formation agricole. Après l'acquisition d'un terrain, ce centre sera réalisé à Mamoulé, dans le nord-est du pays. Plus de 1 000 arbres fruitiers tels que des bananiers et des citronniers ont été plantés, et divers légumes tels que des carottes, des oignons et des poireaux ont été cultivés. La récolte est vendue au marché. Plusieurs Haïtiens y sont employés et sont donc rémunérés par Haïti-Farnières.


De plus, les premiers jeunes recevront dès que possible un terrain sur le site en tant que stagiaires, où ils pourront cultiver leurs propres légumes et apprendre à gérer leur propre entreprise. Dans un avenir proche, le centre sera agrandi pour inclure l'élevage de poules pondeuses et de poulets. Seulement 26 chèvres dans une parcelle clôturée garantissent que les arbustes et les arbres qui ont déjà été abattus ne repoussent pas.
Entre-temps, la propriété de Mamoulé est devenue un lieu social important dans le nord d'Haïti. De nombreuses personnes de la région viennent explorer après le travail. De nombreux enfants s'y défoulent et le repas chaud quotidien est partagé avec tous. Le succès d'Haïti-Farnières est principalement dû au fait qu'Angelika Hoffmann est une personne sur place qui supervise strictement tous les projets. Elle seule a accès au compte de don. Albert Desenfants a expliqué que tous les membres ici en Belgique travaillent pour Haïti-Farnières sur une base bénévole et sans rémunération. « Même les voyages que nous avons faits en Haïti ont toujours été financés de notre poche et non par des dons. »

Source: GrenzEcho